Eine Aktie ist ein ganz kleiner Teil einer großen Firma. Wenn du Aktien kaufst, beteiligst du dich an einem Unternehmen –
und auch an seinem wirtschaftlichen Erfolg. Aktien sind Anteilsscheine an einem Unternehmen.
Anders gesagt: Wer eine Aktie besitzt, dem gehört ein Bruchteil einer Aktiengesellschaft (AG).
Grundkapital wird auf Aktien aufgeteilt
Viele der weltgrößten Unternehmen sind AGs, deren Aktien gekauft werden können. Dazu gehören Apple, Microsoft, Google, Siemens – und auch die Erste Group Bank AG.
Der Wert einer Aktie hängt zunächst davon ab, wie viel Grundkapital in eine AG eingebracht wird und in wie viele Stücke dieses Kapital aufgeteilt wird. Zum Grundkapital gehört Geld, aber auch Anlagevermögen wie etwa Immobilien oder Maschinen und geistiges Eigentum wie Patente.
Ein Unternehmen hat ein Grundkapital von 500 Millionen Euro und gibt 5 Millionen Stück Aktien heraus. Jede Aktie entspricht dann einem Anteil von 100 Euro am Grundkapital. Damit gehört den Aktionär:innen ein Bruchteil des Unternehmens. Sie werden Miteigentümer:innen.
So kann man mit einer Aktie verdienen
Aktionär:innen sind an den Gewinnen ‘ihrer AG’ beteiligt und bekommen üblicherweise einmal im Jahr eine so genannte Dividende gutgeschrieben. Wie hoch die ist, entscheidet die Hauptversammlung nach Vorschlägen des Vorstands, also der Chef:innen des Unternehmens.
Sagen wir, Du besitzt 100 Aktien der Erste Group Bank AG. Wenn die Dividende in einem Jahr 20 Eurocent beträgt, dann bekommst Du 100 x € 0,20 = € 20 für Dich.
Aktien werden an Börsen gehandelt. Wird eine Aktie an der Börse stark nachgefragt, dann steigt ihr Preis, also ihr Kurs. Das entspricht der Regel von Angebot und Nachfrage (dazu kannst Du mehr im Artikel ‘Wer macht die Preise?‘ lesen)
Du hast 100 Aktien der Erste Group Bank AG um 16,38 Euro pro Stück gekauft. Im Lauf der Zeit steigt der Kurs auf 22,17 Euro, und Du verkaufst Deine Aktien. Bezahlt hast Du 100 x € 16,38 = € 1.638. Beim Verkauf erhältst Du 100 x € 22,17 = € 2.217. Damit hast Du 579 Euro Gewinn gemacht.
Der Kurs als Berg- und Talfahrt
Genauso kann der Kurs aber auch fallen. Das heißt, dass mehr Aktionär:innen ihre Aktien verkaufen wollen, als es Käufer:innen gibt. Der Kurs der Aktien fällt.
Dafür gibt es viele Gründe. Zum Beispiel kann eine teure Innovation floppen. Oder die Konkurrenz kommt mit einem besseren Produkt auf den Markt. Rohstoffe, allem voran Öl, können teurer werden, so dass sich die Produktion nicht mehr so gut rentiert wie früher.
Auch politische Entwicklungen und Konjunkturprognosen, Wechselkurse und Zinsen, Trends und Brancheninformationen und natürlich die Unternehmensstrategie können den Kurs einer Aktie beeinflussen.
100-prozentig kann man einen Unternehmenserfolg zwar nicht vorhersagen, aber Wissen hilft. Wer in Aktien investiert, muss auf dem Laufenden bleiben und die verfügbaren Informationen so gut es geht interpretieren. Aber selbst dann muss einem bewusst sein, dass der Handel mit Aktien von Menschen durchgeführt wird. Und diese reagieren nun mal nicht immer so wie man das gerne hätte. Es bleibt daher die Erkenntnis, dass das Spiel mit Aktien genau ein solches ist, ein Glücksspiel.