Wer mehr als 11.000 Euro im Jahr verdient, darf nur einen Teil des Einkommens behalten.
Der andere Teil gehört dem Finanzamt.
Auch alles, was wir kaufen, wird besteuert.
Steuern finanzieren den Staat
Die Grundidee funktioniert so: Jeder Mensch verdient sich, was er zum Leben braucht. Zusätzlich zahlt er einen Teil seines Einkommens in die Gemeinschaftskasse ein. Aus diesem Topf werden Dinge finanziert, von denen die Gesellschaft profitiert.
Außerdem zahlen wir im täglichen Leben noch allerlei weitere Steuern, allen voran die Mehrwertsteuer. Normalerweise wird auf den Preis 20 Prozent Mehrwertsteuer aufgeschlagen, die dem Staat gehört. Für manche Dinge, beispielsweise Bücher, gilt der reduzierte Mehrwertsteuersatz von zehn Prozent.
Du kaufst eine Hose um € 60: 20 % von € 60 sind € 12, die der Staat an Mehrwertsteuer bekommt.
Was passiert mit dem Steuergeld?
Vom Steuergeld werden Verwaltung und Verteidigung bezahlt, es werden Straßen und Spitäler gebaut, Pensionen und Sozialleistungen davon bestritten, Schulen und Unis finanziert. Und es werden Staatsschulden zurückgezahlt.
Das statistische Zentralamt veröffentlicht jedes Jahr, wie der Staat das Steuergeld ausgegeben hat: Staatsausgaben nach Aufgabenbereichen.
Wer bestimmt, was gezahlt wird?
Die Entscheidung, was mit dem Steuergeld passiert, treffen die Politiker:innen, die die Staatsausgaben verantworten. Sie machen für jedes Jahr ein Budget, das im Parlament verabschiedet, das heißt: beschlossen, werden muss. Dann versuchen sie, nicht mehr auszugeben als geplant.
Die Bürger:innen können nicht bestimmen, was mit ihrem Steuergeld passiert. Steuern zahlt man, ohne dass man dafür einen Anspruch auf eine individuelle Gegenleistung hat. Viele Bürger:innen ärgern sich (auch deswegen) über die Steuern: Nicht alle sind mit den Entscheidungen der Politiker:innen einverstanden. Man kann es sich aber nicht aussuchen, ob man zahlt oder nicht. Es ist eine gesetzliche Pflicht.
Steuern gab’s schon in der Antike
Steuern sind keine moderne Erfindung. Es gab sie in irgendeiner Form immer schon, als ‘Tribut’, ‘Zoll’ oder ‘Zehent’, der bereits in der Bibel erwähnt ist. Und auch der Einfallsreichtum der Politiker:innen, was man alles besteuern könnte, war immer schon sehr groß.
Als das römische Reich in argen Geldnöten war, führte Kaiser Vespasian (geb. 9 – gest. 79) eine Steuer auf öffentliche Toiletten ein. Seine Rechtfertigung dafür ‘Pecunia non olet’ (Geld stinkt nicht) ist geschichtlich belegt und heute ein geflügeltes Wort.
Wie zahlt man weniger Steuer?
Steuern einfach nicht – oder in geringerem Umfang – zu zahlen, ist verboten. Steuerhinterziehung ist kein Kavaliersdelikt, sondern wird streng geahndet.
Man kann aber seine Steuerlast ganz legal reduzieren, indem man Ausgaben von der Steuer absetzt. Wie das geht, beschreibt das Steuerbuch des Finanzministeriums. Das lohnt sich auf jeden Fall, selbst wenn du nur im Sommer bei einem Ferialjob Geld verdienst.