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Hab ich was zu verschenken?

Die meisten Hilfsprojekte – ob für Mensch, Tier oder Planeten – sind von Spenden abhängig. Ob und was du spenden willst, hängt allein von dir ab. Einen Zwang gibt es nicht. Aber auch nur sehr wenige Argumente dagegen.

Denen geben, die nichts haben

Rund zwei Drittel der Bevölkerung spenden. Die meisten tun das aus Hilfsbereitschaft oder Mitleid mit jenen, die nichts geben können, weil sie nichts haben. Oder um damit Projekte zu unterstützen, die die Welt retten – oder bedrohte Arten.

Sachen oder Zeit statt Geld

Organisationen, die Armen helfen oder die sich für Umweltschutz oder andere Ziele einsetzen, brauchen Geld, damit sie arbeiten können. Der Staat unterstützt das: Geldspenden sind steuerlich absetzbar. Das heißt, dass man die Spende vom Einkommen abziehen kann und dadurch weniger Steuern zahlt. Voraussetzung dafür ist, dass die Organisation auf der Liste der spendenbegünstigten Einrichtungen steht.

Kleidung, Spielzeug – und Blut

Um dich für einen guten Zweck zu engagieren, musst du aber nicht unbedingt Geld geben. Du kannst auch Dinge spenden, die du nicht (mehr) brauchst, die für andere aber wertvoll sind: Spielzeug, für das du zu alt geworden bist, oder Kleidung, für die du zu groß geworden bist (Beiträge zur Altkleidersammlung sind übrigens die häufigste Spendenform). Und mit einer Blutspende kannst du sogar Leben retten.

Zeit für einen guten Zweck

Ein anderes wertvolles Gut ist Zeit. Auch die kannst du spenden, beispielsweise alten Menschen, die unter Einsamkeit leiden, oder Organisationen, die sich über ehrenamtliche Hilfe freuen, z.B. Freiwillige Feuerwehr, Jugendarbeit, Nachhilfe und-so-weiter. Fast die Hälfte aller Menschen in Österreich engagiert sich ehrenamtlich.

Was hab‘ ich davon?

Wenn eine Freiwilligentätigkeit gut zu einem Unternehmen passt, bei dem du dich bewirbst, kann dir das Vorteile bringen. Es zeigt, dass du dich engagierst. Und natürlich kann dein Einsatz – ob mit Zeit, Geld oder Dingen – Projekte weiterbringen, die dir ein Anliegen sind.

Aber das wichtigste Argument ist vermutlich das anhaltende Glücksgefühl, das laut neurowissenschaftlichen Studien entsteht, wenn man sich großzügig (statt eigennützig) verhält. Du spürst Solidarität mit anderen und du merkst, dass du – gemeinsam mit anderen – viel bewirken kannst.

3 Argumente gegen Spenden

Spende kommt nicht an

‚Die Organisationen verwenden das Geld für irgendwelche Projekte, nicht für die, die ich gut finde.‘

Verwaltungsaufwand frisst den Großteil der Spende

‚Nur ein kleiner Teil des Geldes kommt bei den Projekten an, die ich unterstützen will. Der Großteil geht für die Büros der Organisationen drauf.‘

Es ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein

‚Was sollen meine paar Euros schon ausrichten? Egal, was ich tue, es ändert nichts.‘

Stimmt das?

An allen Argumenten kann was dran sein. Daher ist es wichtig, sich vorher zu überlegen, wem man Geld, Zeit oder Sachen gibt.

Oft wissen Organisationen gut, wo gerade die Not am größten ist und richten dort Hilfe hin. Ein bisschen Verwaltungsaufwand ist unvermeidbar (Miete fürs Büro, Gehalt für Mitarbeiter:innen, Materialien, Internet etc.). Und klar, wenn sich vor lauter Mutlosigkeit zu wenige finden, die eine gute Sache unterstützen, dann wird’s nichts.

Wem geb‘ ich?

Daher schau genau, bevor du spendest: für wen und auch wofür. In Österreich spenden Menschen vor allem für notleidende Kinder (27 %), für Tiere (22 %) und Katastrophenhilfe. Wofür du dich einsetzt, hängt von deinen Interessen ab: Das kann das Klima ebenso sein wie Engagement für benachteiligte Kinder oder bedrohte Tierarten.

Echt für den guten Zweck?

Bevor du dich für eine Organisation entscheidest, informiere dich gründlich! Wie seriös ist die Organisation? Ein Hinweis kann das österreichische Spendengütesiegel (OSGS) sein.

Manche kleineren Organisationen sparen sich das Geld fürs Gütesiegel, sind aber dennoch seriös. Wie stellst du das fest? Du könntest auf ihrer Website den Jahresbericht ansehen oder ihn anfordern. So kannst du sehen, wie viel Geld die Organisation in welche Projekte steckt und ob das alles nachvollziehbar ist.

Die machen einen Unterschied!

Es gibt eine beachtliche Zahl an Menschen, nämlich 43 % aller Spender:innen, die spenden, weil sie es sich leisten können.

Würdest du dich in dieser Gruppe sehen – oder lieber eine Organisation bei Projekten unterstützen, die du richtig wichtig findest? Nimm dir also Zeit, bis du etwas gefunden hast, dass du überzeugend findest – und vielleicht auch über einen längeren Zeitraum begleiten willst.

Die Verwaltung mitzahlen

Viele Menschen spenden lieber nicht, weil sie finden, dass ein zu hoher Anteil ihrer Spende für Verwaltungsaufwand drauf geht. Vermeidbar ist Verwaltungsaufwand nicht, weil Menschen, die in gemeinnützigen Organisationen arbeiten, auch bezahlt werden müssen. Wie hoch die Kosten für Verwaltung sein dürfen, lässt sich nicht pauschal sagen. Tipp: Schau dir den Finanzbericht an und entscheide, ob genug Geld in das fließt, worum es dir geht.

Mehr lesen!

Der ‚Fundraising Verband Austria‘ hat eine sehr informative Broschüre zum Download veröffentlicht: Spendenbericht 2021

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