Was ist eine Zentralbank?

Alle 19 Staaten der Europäischen Union, in denen der Euro als offizielles Zahlungsmittel eingeführt wurde, bilden einen gemeinsamen Währungsraum, an dessen Spitze die Europäische Zentralbank steht. Die Europäische Zentralbank (EZB) wurde 1998 gegründet und hat ihren Sitz in Frankfurt am Main in Deutschland.

Die EZB ist die einzige Bank, die bestimmen darf, wie viel Euro in dem gemeinsamen Währungsraum – der Eurozone – im Umlauf ist. Sie kontrolliert die Geldmenge und sorgt dafür, dass nicht zu viel Geld in Umlauf gebracht wird. Dadurch würde nämlich der Wert jedes einzelnen Euros sinken. Die Europäische Zentralbank ist verantwortlich dafür, dass der Wert des Geldes stabil bleibt und die Preise weder zu stark steigen, noch sinken.

 

Inflation

Von Inflation spricht man, wenn die Preise steigen und die Menschen für die gleichen Produkte mehr bezahlen müssen als im Vorjahr. In der Eurozone wird gewöhnlich eine leichte Inflation gemessen und die EZB strebt jährlich eine Inflationsrate von bis zu zwei Prozent an, da dies die Wirtschaft angekurbelt. Ein Preisanstieg um mehr als zwei Prozent kann sich jedoch negativ auswirken. Steigen die Preise zu rasch an und das Geld verliert zu schnell an Wert, dann können sich die Menschen für das gleiche Geld immer weniger kaufen. Das kann für die Wirtschaft ganz schön gefährlich werden.

 

Deflation

Nicht ungefährlich ist auch das Szenario einer Deflation. Hier fallen die Preise und die Kaufkraft des Geldes steigt. Obwohl es toll klingen mag, dass die Menschen weniger Geld für ihre Waren ausgeben müssen, führt eine Deflation auch dazu, dass weniger investiert wird, da Investitionen keinen Gewinn mehr versprechen. Während die Menschen mit ihren Ausgaben abwarten, da die Preise immer günstiger werden, müssen sie für Kredite und Schulden mehr bezahlen.

 

Stabile Preise

Die Europäische Zentralbank kann zwar die Preise nicht direkt bestimmen, sehr wohl aber den Zinssatz, zu denen Banken sich Geld bei ihr leihen können. Sind die Zinsen niedrig, so kommen die Menschen leichter an einen Kredit und es besteht die Gefahr, dass sie über ihre Verhältnisse leben. Obwohl die Wirtschaft dadurch angetrieben wird, besteht gleichzeitig die Gefahr einer Überhitzung. Sind die Zinsen andererseits zu hoch, werden weniger Kredite vergeben und die Wirtschaft wird gebremst. Aufgabe der EZB ist es daher, für eine Balance zwischen Geldmenge und Produkten zu sorgen.