FLiP Jugendbericht 2024
Was will die Jugend in Bezug auf Finanzbildung?
Die Zahl der Privatinsolvenzen unter 24-Jähriger stieg im Jahr 2023 laut dem Alpenländischen Kreditorenverband um 22 Prozent. Jugendverschuldung und verantwortungsvolle Finanzplanung bilden zudem die Schwerpunkte der nationalen Finanzbildungsstrategie der nächsten beiden Jahre. Dass Österreichs Jugend selbst Handlungsbedarf in diesem Bereich sieht, zeigt die aktuelle, repräsentative Jugendstudie des Sozialunternehmens YEP in Zusammenarbeit mit dem Erste Financial Life Park (FLiP)..
48 Prozent der 1.879 befragten Jugendlichen geben an, sich „eher nicht“ oder „gar nicht“ beim Thema Geld und Finanzen auszukennen. Zum Vergleich: Im ersten Jugendbericht Finanzbildung 2021 waren es noch 60 Prozent, die sich selbst mangelndes Finanzwissen attestierten. Deutliche Unterschiede zeigen sich bei den Geschlechtern, 56 Prozent der weiblichen Befragten fehlt es an Finanzwissen, bei den männlichen sind es mit 36 Prozent merklich weniger. Die Folgen: Jede zweite weibliche Befragte (51%) fühlt sich vom Umgang mit Geld gestresst, während es bei den männlichen Befragten „nur“ rund jeder Vierte (29%) ist.
Als Stressfaktoren im finanziellen Alltag nennen die Jugendlichen vorwiegend die Inflation, dass es ihnen schwerfalle Geld zu sparen, aber auch Zukunftsängste wie sie sich ihr zukünftiges Leben leisten sollen. Worin diese Zukunftsängste begründet liegen, zeigen weitere Zahlen der Studie: 51 Prozent der Jugendlichen in Österreich fühlen sich mit ihrer aktuellen finanziellen Bildung nicht auf die Zukunft vorbereitet.
FLiP Jugendbericht 2022
Was will die Jugend in Bezug auf Finanzbildung?
Anlässlich des fünfjährigen Jubiläums des Erste Financial Life Parks gab FLiP bei YEP - Stimme der Jugend (Verein für Mitbestimmung, gesellschaftliche Partizipation und Empowerment von Jugendlichen) eine repräsentative Studie in Auftrag, um der Frage nachzugehen, wie die Finanzbildung der Zukunft aussehen soll, was die Jugendlichen sich erwarten und erhoffen.
Im Rahmen der Studie haben 120 Jugendliche dieses Thema in Workshops bearbeitet und Fragen für die quantitative online Befragung erstellt, an der 800 Personen zwischen 14 und 20 Jahren teilgenommen haben.
Fühlen sich Österreichs Jugendliche bei den Themen Finanzen und Geld umfassend informiert und für die Zukunft gerüstet? Sind sie zufrieden, wie in Österreich Finanzbildung vermittelt wird? Und was sind ihre Forderungen, um finanziell unabhängig und zukunftsfit zu sein?
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass noch immer großes Unwissen und Unsicherheit herrscht und es an Vertrauen in die eigene Kompetenz mangelt. Es gibt immer noch einen enormen Aufholbedarf in puncto Finanzwissen. Zwei Drittel der Jugendlichen geben an, wenig oder nichts über Finanzbildung zu wissen. Viele scheitern bereits am Basiswissen und können mit Grundbegriffen wie „Kredit“ oder „Versicherung“ nichts anfangen.
Eine Schülerin bringt das Problem auf den Punkt: „Geld und Steuern und Co müssen endlich in die allgemeine Bildung inkludiert werden, weil unsere Welt auf dem aufgebaut wird und wir nicht darauf vorbereitet werden.“
Wie wichtig Finanzbildung für beruflichen Erfolg und eine positive Zukunft ist, haben Österreichs Jugendliche längst verstanden. Laut Studie herrscht allerdings ein klarer Wunsch nach mehr Finanzbildung. Vor allem im Schulunterricht fehlen nach wie vor praktische Informationen zu Themen wie dem Umgang mit Geld, Steuern und bürokratischen Prozessen.